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Gedanken von Susanne Winter, Mitglied im Regionalrat der Region Nord und Kreissynodale des Kirchenkreises Gotha

Bald beginnt die Passionszeit. Jedes Jahr in der Zeit zwischen Weihnachten und Ostern habe ich das Gefühl, die Ereignisse und Katastrophen türmen sich zu einem Gebirge vor mir auf.
Nachrichtensendungen werden zu einer Herausforderung an den ganz normalen Menschenverstand. Oft glaubt man, schier verrückt zu werden. Man zweifelt daran, ob die Welt noch zu retten ist. Die Bilder der Erdbebenopfer, die Not der Überlebenden, die krank und geschunden auf Hilfe warten, die dann aus politischen Kalkül heraus einfach versagt wird, fordern mir alles ab. Ich sehe Kinder, die tagelang verschüttet von völlig erschöpften Helfern wieder ans Tageslicht gehoben werden. In einer zerstörten Stadt geraten viele Menschen in Not. Ich denke an die Probleme, die einfach noch kommen müssen. Die Zerstörung, die Toten in den Trümmern, Kälte, Hunger, Obdachlosigkeit, Krankheiten, Ungeziefer ... wie soll das nur wieder gut werden? Der nächste Beitrag bringt die Nachricht, daß neben Panzern nun vielleicht auch Kampfflugzeuge in die Ukraine geliefert werden.
Ich fühle nur noch Ohnmacht angesichts solchen Irrsinns.
Wir Christen stehen gerade vor ganz großen Aufgaben. Die Opfer von Erdbeben, Krieg, das Leiden der Menschen und der gesamten Schöpfung brauchen jede erdenkliche Hilfe, die wir imstande sind zu geben. Das können wir nur leisten, wenn wir zusammenstehen und den christlichen Gedanken stark machen. Ihr seid das Salz der Erde, sagt Jesus in der Bergpredigt, das auch mal in Wunden brennt, aber auch Gutes konserviert und verbessert. Ihr seid das Licht der Welt, das in dieser Finsternis, wie ein Wegweiser aus dem Elend führt. Wenn überhaupt noch irgend etwas Sinn machen soll, müssen wir uns klar und deutlich zu unseren christlichen Werten bekennen. Sichtbar, hörbar, lesbar, wach und einfühlsam. Jeder an seinem Platz und nach seinen Möglichkeiten, auf allen Schultern verteilt. Fangen wir also an zu brennen und zu leuchten. Dann ist Christus mitten unter uns, denn es wird Ostern!

Herzlich grüßt Sie Susanne Winter, Regionalrat Nord, Kreisynodale
und
Küsterin der Margarethen Kirche Eschenbergen