14.08.2019
Wallfahrt zum Gedenken an die Heilige Radegunde am 18. August in Mühlberg

Am kommenden Sonntag (18. August) findet in Thüringen eine Ökumenische Wallfahrt anlässlich des Geburtstags der Heiligen Radegundis vor 1501 Jahren statt.

Es gibt verschiedene Treffpunkte für die Sternwanderung, Start für das Fahrradpilgern ist um 12 Uhr am Katholischen Gemeindehaus (Moßlerstraße 17) in Gotha. Am Zielort, der Sankt-Lukas-Kirche in Mühlberg, wird um 14 Uhr ein Gottesdienst unter dem Motto „Fremd im eignen Land“ gefeiert. Die Leitung übernimmt Wigbert Scholle, Pfarrer der Katholischen Pfarrgemeinde St. Bonifatius Gotha. Die Predigt hält Friedemann Witting, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gotha, und für die Musik sorgen KMD Jens Goldhardt (Orgel) und der frühere Keimzeit-Musiker Ralf Benschu (Saxophon).

Im Anschluss ist eine Wanderung zur Mühlburg geplant, dort wird es eine Abschlussandacht geben.

Hintergrund:
Radegundis (* um 520; † 13. August 587 in Poitiers) war die Ehefrau des fränkischen Königs Chlothar I. und Tochter König Berthachars von Thüringen. Die Wallfahrt rund um den 13. August als Gedenktag für die Heilige hat eine lange Tradition: Seit den 1930er Jahren für die Katholiken, seit den 1970er Jahren als ökumenische Veranstaltung. Radegundis gilt als erste bekannte Thüringer Christin und als Botin des Friedens, die sich trotz Gegenwind nie abbringen ließ von ihrem Einsatz für ein gerechtes, gewaltfreies Miteinander. So versuchte sie, den barbarischen Franken Gesittung und Bildung zu vermitteln und Werke der Barmherzigkeit vorzuleben und sie hatte als Vision ein geeintes Europas mit jüdisch-christlichen, hellenistischen und germanischen Wurzeln. Die Wallfahrt galt bereits zu DDR-Zeiten als wichtiges Signal. Als Höhepunkt wurde 1987 angesichts der 1400. Wiederkehr des Todestages der Heiligen ein Gedenkstein auf der Mühlburg mit der Aufschrift „Frieden durch Versöhnung“ aufgestellt.